Ihr Golfball-Ratgeber


Welcher Golfball passt am besten zu Ihnen?


Der Golfball ist eines der wichtigsten Ausrüstungsgegenstände in Ihrem Golfbag. Anders als der Rest Ihrer Ausrüstung bestreiten Sie mit ihm jeden einzelnen Schlag Ihrer Runde.

Doch obwohl er so wichtig ist und das Spiel maßgeblich beeinflusst, verwenden viele Golfer einen Ball, der gar nicht zum eigenen Spiel passt! Kein Wunder - bei einem Angebot aus hunderten von verschiedenen Golfball-Modellen ist es nicht ganz einfach, auf Anhieb das richtige Modell zu finden.

Doch wenn Sie verstehen, welche Faktoren die Eigenschaften eines Golfballs bestimmen, können auch Sie den perfekten Ball für Ihr Spiel finden. Und sich ein teures Golfball-Fitting sparen.

Wir zeigen Ihnen die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale und helfen Ihnen, einen Ball zu finden, der maximales Gefühl, Kontrolle und Distanz für gerade Ihren Golfschwung bietet. Aufbau und Materialien des Golfballs sind hierfür ausschlaggebend.

Erik Tellman - Golfball-Experte

Der Golfball: Aufbau und Materialien

Schale


Das Material der Schale beeinflusst die Eigenschaften (und den Preis) des Balls enorm. Moderne Golfball-Schalen bestehen entweder aus Urethan oder aus Ionomer. Urethan ist sehr weich und erzeugt besonders viel Griff zum Schlägerblatt, wodurch maximaler Spin auf dem Grün erzielt wird. Ionomer ist dafür günstiger und etwas haltbarer.

Innere Schichten


Wir unterscheiden zwischen 2-, 3-, 4-, 5- und 6-Piece-Bällen, wodurch die Anzahl der Komponenten verdeutlicht wird. Durch das Verbauen von mehreren Schichten versuchen Ballhersteller, unterschiedliches Verhalten an verschiedenen Stellen des Kurses zu generieren. Je mehr Schichten, desto fortgeschrittener wird der Ball.

Einkerbungen: Dimples


Die dellenförmigen Einkerbungen auf der Schale des Balls werden als sogenannte Dimples bezeichnet. Diese sind für die Aerodynamik, also für das Verhalten des Golfballs in der Luft verantwortlich. Ohne die Dimples würde der Golfball unsicher in der Luft fliegen und nur sehr wenig Länge erzielen.

Der Golfball und seine Eigenschaften

Kompression


Ob ein Ball ein besonders weiches oder hartes Gefühl vermittelt, hängt davon ab, wie stark er beim Treffmoment komprimiert wird. Dies wiederum hängt vom Kraftaufwand beim Schlag, sowie von der Härte des Golfballs ab. Golfbälle sind unterschiedliche ausgelegt, um unterschiedlich komprimiert zu werden.

Fortgeschrittene Spieler mit höherer Schwunggeschwindigkeit bevorzugen meist einen etwas härteren Golfball, um mehr Feedback beim Treffmoment zu erhalten. Anfänger hingegen ziehen meist einen weicheren Golfball vor, der auch bei weniger Komprimierung gute Leistungen erzielt.

Die Kompression wird meist mit einer Zahl von 0 bis 200 ausgedrückt. Da diese aber keinem einheitlichen System unterliegen, ist deren Aussagekraft sehr begrenzt. Wir bei Out of Bounds führen Kompressionstests mit allen Golfbällen durch und setzen auf ein praxisorientiertes System, das Ihnen dabei hilft, die Härte verschiedenen Golfbälle miteinander vergleichen zu können.

Spin


Wenn der Ball das Schlägerblatt verlässt, erzeugt er eine Rotation um die eigene Achse, welche als Spin bezeichnet wird. Der Spin hat einen sehr großen Einfluss auf das Spiel und sollte daher ebenso ein entscheidender Aspekt in Ihrer Ballauswahl sein.

Im kurzen Spiel ist der sogenannte Backspin, also der Rückwärtsdrall, gewünscht, da der Ball dadurch auf dem Grün schneller zum Stoppen kommt und der Schlag somit besser kontrollierbar ist. Bei langen Schlägen hingegen bevorzugen viele Spieler wenig Spin, um ein längeres Ausrollen des Balls nach der Landung zu ermöglichen.

Wie viel Spin ein Golfball erzielen soll, ist jedoch ebenso eine Frage der eigenen Vorlieben. Wer zudem mit Hook oder Slice zu kämpfen hat, greift gerne nach einem Golfball mit etwas weniger Spin, um den Sidespin nach rechts oder links zu minimieren. Spieler, die höchstmöglichen Spin auf dem Grün erzielen möchten, sollten sich für einen Ball mit weicher Urethan-Schale entscheiden.

Ballflug


Eine weitere Eigenschaft, die Golfbälle stark voneinander unterscheidet, ist der Ballflug. Wie sich der Ball in der Luft verhält ist vom erzeugten Spin und vom verbauten Dimple-System abhängig.

Die Einkerbungen der Schale haben einen unmittelbaren Einfluss auf den Luftwiderstand des Balls und bestimmen daher den Startwinkel, den der Ball erhält, wenn er Ihren Schlägerkopf verlässt.

Somit kann ein hoher, mittlerer oder niedriger Ballflug erzeugt werden. Haben Sie oftmals einen zu niedrigen Ballflug? Golfbälle mit mehr Auftrieb können Ihnen dabei helfen, höhere Schläge zu erzielen. Möchten Sie hingegen einen niedrigeren, durchdringenden Ballflug erreichen? Auch da kann mit dem richtigen Ball nachgeholfen werden.

So finden Sie den besten Golfball für Ihr Spiel

Nun wissen Sie, wie sich Golfbälle grundsätzlich voneinander unterscheiden. Doch welchen Golfball sollten Sie nun wählen? Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie bei der Ballauswahl die richtige Entscheidung treffen.

1

Das kurze Spiel zuerst


Den höchsten Anteil einer durchschnittlichen Golfrunde machen die Schläge um und auf das Grün. Die Charakteristik eines Golfballs im kurzen Spiel ist daher spielentscheidend. Beginnen Sie bei Ihrer Golfballauswahl deshalb auf dem Grün und arbeiten sich langsam bis zum Tee zurück. Welches Gefühl soll der Ball im Putting vermitteln? Was sind Ihre Spin-Erwartungen? Wenn Sie diese Fragen beantworten können, Sind Sie bereits auf einem sehr guten Weg.

2

Nach Ihren Fähigkeiten


Selbst wenn der hochwertigste Tourball die besten Eigenschaften auf dem Papier hat, bedeutet das nicht, dass er der richtige Ball für Sie sein muss. Ein einfacher konstruiertes und günstigeres Modell ist oft fehlerverzeihender und kann in vielen Fällen sogar die bessere Wahl sein. Doch auch Spieler mit höherem Handicap können natürlich von einem Tourball profitieren, wenn sie dessen Eigenschaften wertschätzen. Basieren Sie daher Ihre Entscheidung auf das, was Sie mit Ihrem Golfball erreichen möchten.

3

Kosten im Kopf behalten


Golfbälle können teuer sein und sind leider schneller verspielt, als einem oftmals lieb ist. Wählen Sie deshalb einen Golfball aus, dessen Preis sich für Sie gut anfühlt. Wir empfehlen Ihnen, auf hochwertige Lakeballs zu setzen und sowohl der Natur, als auch Ihrem Geldbeutel einen Gefallen zu tun. Mit günstigeren Qualitätsklassen können Sie am meisten sparen.

4

Eigenen Favoriten finden


Testen Sie verschiedene Modelle, um Ihren persönlichen Favoriten zu finden. Wenn Sie einen Ball gefunden haben, der Sie überzeugt, empfehlen wir Ihnen, bei diesem Modell zu bleiben, um konsistente Leistungen zu erzielen!

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Was sind recycelte Golfbälle?

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Über die Bälle

Häufig gestellte Fragen rund um den Golfball (FAQ)

Welche Golfbälle passen am besten zu Anfängern?

Anfängern ist generell geraten, einen weichen und fehlerverzeihenden 2-Piece-Golfball spielen. Dies hat mehrere Gründe: zum einen treffen Spieler mit hohem Handicap den Ball oft nicht optimal und profitieren von einem Modell, das auch bei schlechten Schlägen bestmögliche Länge und Performance bietet. Zum anderen sind die einfacher konstruierten Anfänger-Golfbälle erheblich günstiger. Da Spieler am Anfang generell mehr Golfbälle verspielen werden, muss nicht unnötig Geld an falscher Stelle ausgegeben werden. Weiche 2-Piece-Bälle bieten eine optimale Kombination aus Distanz, weichem Gefühl und Kontrolle auf dem Grün. Anfängern empfehlen wir unser Golfball-Fitting Tool.

Was sind die hauptsächlichen Unterschiede bei Golfbällen?

Die hauptsächlichen Unterschiede bei Golfbällen beziehen sich auf Art und Konstruktion des Golfballs, welche verschiedene Spiel-Eigenschaften ermöglichen. Wir unterscheiden zwischen 2-Piece, 3, 4, 5 und sogar 6-Piece-Golfbällen, wodurch die Anzahl der verbauten Schichten beschrieben wird. Die größten Unterschiede im Bezug auf Spiel-Eigenschaften werden durch Schale, innerer Aufbau und Dimples erzielt, welche Einfluss auf Kompression, Spin und Ballflug haben. In der Praxis ist der Unterschied zwischen den hochwertigsten Golfbällen - den Tourbällen - zu anderen Golfbällen besonders spürbar.

Was sind die besten Golfbälle?

Die besten und fortschrittlichsten Golfbälle auf dem Markt sind Multi-Layer Tourbälle und werden von allen namhaften Herstellern gefertigt. Sie erzeugen beispiellosen Spin im kurzen Spiel und optimale Kontrolle auf der ganzen Runde. Ganz vorne dabei ist sicherlich der Titleist Pro V1, Callaway Chrome Soft, TaylorMade TP5 und mehr. Allerdings bedeutet das nicht, dass Tourbälle immer die am besten passenden Bälle für jeden Spieler sind. Je nach Leistung und Vorlieben können einfacher konstruierte und günstigere Golfbälle die bessere Option sein.

Warum ist der Preis mancher Golfbälle so hoch?

Die teuersten Golfbälle auf dem Markt sind die sogenannten Tourbälle, welche mit bis zu 5 Euro pro Ball zu Buche schlagen. Der hohe Preis ist der teuren Schale aus Urethan und dem aufwändigen, mehrschichtigen Aufbau geschuldet. Dies lohnt sich vor allem für leistungsstarke Golfer, die maximale Kontrolle über ihr Spiel erhalten möchten. Zum einen bietet die Urethan-Schale bestmöglichen Spin auf dem Grün und ermöglicht damit maximale Kontrolle durch Backspin. Zum anderen sind die vielen Schichten des Balls für bestimmte Eigenschaften angepasst, welche überwiegend Low-Handicap-Spieler zu schätzen wissen. Ein Tourball mit vielen Schichten ist fortgeschrittener und daher teurer.

Welcher Golfball passt zu welcher Schwunggeschwindigkeit?

Im heutigen Golfball-Zeitalter spielt die Schwunggeschwindigkeit keine so große Rolle mehr, als noch vor ein paar Jahren. Moderne Golfbälle sind so konzipiert, dass sie maximale Eigenschaften für alle Schlägerkopfgeschwindigkeiten generieren und sich dem Spieler anpassen. Doch noch immer gilt: Spieler mit niedriger Schwunggeschwindigkeit (etwa unter 95 mph mit Driver) tendieren generell zu sehr weichen Golfbällen, während Spieler mit mittlerer bis hoher Schwunggeschwindigkeit (105 mph und mehr) etwas Härtere bevorzugen. Weiche Golfbälle sind fehlerverzeihender und wurden entwickelt, um Golfern mit niedrigen Schwunggeschwindigkeiten zu weiteren Längen und höherem Ballflug zu verhelfen. Die Schwunggeschwindigkeit allein sollte heutzutage jedoch kein Hauptkriterium bei der Ballauswahl mehr sein.

Fazit: Welchen Golfball sollten Sie spielen?

Spielen Sie einen Golfball, der die meisten Ihrer Erwartungen erfüllt und schauen Sie dabei nicht allein auf Ihr Handicap oder Schwunggeschwindigkeit. Auch Kompression in Zahlenangaben sollten Sie mit Vorsicht genießen, da sie nur bedingt Aussagekraft besitzen. Denken Sie bei Ihrer Ballauswahl vielmehr an den Aufbau des Golfballs, Material der Schale, Kompressionsgrad (hart oder weich), sowie Angaben zum Spin und Ballflug, welche wir in diesem Ratgeber besprochen haben. Wägen Sie diese mit Ihren Erwartungen ab und entscheiden Sie sich für ein oder mehrere Modelle. Und am wichtigsten ist: selber auf dem Platz testen! Nur so finden Sie den Golfball, der auch in der Praxis 100% zu Ihrem Golfspiel passt. Viel Spaß!

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